Bemühungen von Stiftung zahlen sich aus -- von der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) bereitgestellte
Bücher am ZielKASAMA, Sambia --- Alan Riser folgt einem Pfad, der
dank des hohen Grases oftmals einem Tunnel gleicht, bis er an einen
Fluss kommt, den er über eine abgenutzte Fußgängerbrücke überquert.
Dann setzt er seinen Weg über einen bewaldeten Hügel fort, bis er
ins Dorf Chafwa kommt. Umgeben von mit Stroh gedeckten Häusern
trifft er zwei Lehrer und erzählt ihnen die Neuigkeit: Es sind
Bücher eingetroffen!Diese Bücher -- Teil einer Lieferung vom
Zentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (
Mormonen ) für humanitäre Hilfe in Salt Lake City -- sind
vielleicht die ersten, die es je in Chafwa gegeben hat.Bruder Riser
ist als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Zambia's Scholarship Fund --
einer Stiftung in Brigham City, Utah, die Stipendien für Sambia
bereitstellt -- um die halbe Welt in das zentralafrikanische
Entwicklungsland gereist. In Chafwa begleiten ihn Kinder auf dem
Pfad zurück zu einem abgestellten Geländewagen, der voller Kartons
mit Schulbüchern ist, die dem Zentrum für humanitäre Hilfe von
Schulbezirken in Utah gespendet wurden. Die Kinder, die eine Schule
besuchen, an der es keine Schulbücher gibt, heben die Kartons auf
ihre Köpfe und machen sich auf den Weg zur Dorfschule. Die Kartons
werden erst am nächsten Morgen geöffnet, damit dabei auch eine
Feier stattfinden kann."Wenn jemand dasselbe Buch immer wieder
liest und dann ein neues Buch bekommt, ist das so, als ob ein
Hungriger etwas zu Essen bekommt", meint Peggy Rogers, die den
Zambia's Scholarship Fund ins Leben gerufen hat, der das Geld für
den Transport der Bücher aufgebracht und dann auch die schwierige
Aufgabe, die Bücher ans Ziel zu bringen, übernommen hat."Ich kann
Ihnen nicht sagen, wie viel (ihnen diese Bücher bedeuten)", sagt
sie.Diese Bücher sind ein Teil der Bemühungen der Stiftung, Sambias
Lehrerkolleg in Kasama zu unterstützen, an dem Lehrer für die
Dorfschulen im Landesinneren ausgebildet werden. Zur Zeit gibt es
in vielen Dorfschulen gar keine Lehrer. Die Schüler kommen, spielen
den ganzen Tag und gehen ohne Unterricht nach Hause, berichtet
Peggy Rogers. Sie hat die konfessionsunabhängige Stiftung vor
sieben Jahren gegründet, die seither mit der Hilfe vieler Menschen
unterschiedlicher Glaubensrichtungen hunderte Schüler an
weiterführenden Schulen und Hochschulen gefördert und dann einige
davon für 50 Dollar im Monat als Lehrer eingestellt hat.Die Kirche
hat die gebrauchten Bücher der Stiftung (Internet:
hearttoheartafrica.org; Telefon: [001] 435-734-2436) erst zur
Verfügung gestellt, nachdem die Verantwortlichen sich vergewissert
hatten, dass die Bücher auch an ihr Ziel in Afrika gelangen würden.
Sieben ehrenamtliche Helfer waren an der Auslieferung der Bücher
beteiligt. Allein der Versand kostete 15000 US-Dollar. Das Projekt
war Bruder Risers Premiere als ehrenamtlicher Mitarbeiter der
Stiftung. Nachdem der Mechaniker aus Corinne, Utah, das erste Mal
seinen Fuß auf afrikanischen Boden gesetzt hatte, durchquerte er
das schwüle, malariageplagte Hinterland.Zuerst kamen die 15-20
Tonnen schweren Büchersendungen über den Seeweg einen Monat später
als geplant im Hafen von Daressalam in Tansania an. Dann brachte
ein Sattelschlepper die Lieferung zum Zoll an der Grenze zu
Sambia."Auf jeder Seite der Grenze standen mindestens 500
Lastwagen", erzählt Bruder Riser. "Es herrschte eine Atmosphäre wie
auf einem Jahrmarkt."Das Lehrerkolleg sorgte dafür, dass die
Lieferung den Zoll noch am selben Tag passieren konnte, was für
jeden, der weiß, wie es an afrikanischen Grenzen gewöhnlich zugeht,
ein Wunder ist."Nach sechs Stunden fuhren wir mit dem Lastwagen
über die Grenze und die anderen Lastwagen mussten uns Platz machen.
Es war wie die Teilung des Roten Meeres."Nach tausenden in Sambia
zurückgelegten Kilometern kam der Lastwagen endlich am Lehrerkolleg
in Kasama an, wo Rektor Freddy Kapembwa schon sehnsüchtig
wartete."Die Dozenten des Kollegs waren von den Büchern so
begeistert, dass wir ihnen klarmachen mussten, dass sie für
Grundschüler gedacht waren", berichtet Schwester Rogers.Die Bücher
waren von der Kirche sorgfältig sortiert und lieferfertig in
Kartons verpackt worden. Bruder Riser und sein Sohn Karson
tauschten die Kupplung im Geländewagen des Kollegs aus und die
ehrenamtlichen Helfer begannen mit der Auslieferung. Nachdem sie
acht Grund- und weiterführende Schulen besucht und einigen
Waisenkindern geholfen hatten, wurde die Zeit langsam knapp."Ich
wollte noch zu einer weiteren Schule fahren", sagt Bruder Riser.
Ihm wurde gesagt, dass die nächste Schule nur zu Fuß erreicht
werden könne."Ich gehe zu dieser Schule", sagte er den Vertretern
des Kollegs. In der Schule war man verblüfft. "Sie konnten kaum
glauben, dass jemand so gütig war, angesichts der vielen Dörfer
Afrikas ausgerechnet ihrem Dorf Bücher zu bringen. Das waren die
ersten Bücher, die es in dem Dorf, in dem es 200 Schüler gibt, je
gegeben hat. Die Lehrer dort werden auch vom Zambia's Scholarship
Fund unterstützt.Die darauf folgende Nacht verbrachte Bruder Riser
in einer leer stehenden Dorfhütte. "Das alles hat mich sehr demütig
gestimmt", sagt er. Während er schlief, wurde eine Feier geplant,
die um 7.00 Uhr am nächsten Morgen begann. Ein Gebet, die
Nationalhymne, Trommelspiel, Gesang und eine Rede von Bruder Riser
bildeten den passenden Rahmen für das Öffnen der Bücherkartons.Die
Kartons wurden zum Takt der Trommeln geöffnet und die Bewohner
"schwenkten die Bücher in der Luft umher und sangen -- selbst die
Lehrer begannen zu tanzen", berichtet Bruder Riser. "Es war fast
ein kleines Festival. Es dauerte zwischen 45 Minuten und einer
Stunde. Sie teilten die Bücher aus und alle Kinder blätterten sie
durch."Danach lasen einige Schüler aus den Büchern vor."Ich war so
bewegt, dass ich kaum sprechen konnte", sagt Bruder Riser. "Ich
sagte ihnen, dass Gott uns im Leben gesegnet hat, und dass er
möchte, dass wir diese Segnungen mit anderen teilen. Das ist der
Grund, warum wir hierher gekommen sind."Zum Abschluss der Feier
sangen die Dorfbewohner noch über seinen Besuch und darüber, dass
er ihnen ein gutes Beispiel in Bezug auf Bildung gegeben hat. Als
er die Feier verließ, um mit dem Zug zurück nach Daressalam zu
fahren, folgten ihm die Dorfbewohner über die Brücke. Auch als er
mit dem Geländewagen bereits losgefahren war, liefen sie weiter
hinter ihm her, um ihm zu winken und für die Bücher zu danken.
Caption 1 Kinder in einer Dorfschule in Sambia zeigen ihre
gebrauchten Schulbücher.
Caption 2 Damit die Bücher nach Chafwa in Sambia gelangen konnten,
mussten viele Menschen zusammenarbeiten. Die Bücher, die dem
Zentrum der Kirche für humanitäre Hilfe von Schulbezirken in Utah
gespendet worden waren, wurden von einer privaten,
konfessionsunabhängigen Stiftung -- dem Zambia's Scholarship Fund
-- nach Afrika gesandt, dort von ehrenamtlichen Helfern
ausgeliefert und von Schülern in die Dörfer gebracht. Caption 3 Ein
aus Utah verschickter Container wird am Lehrerkolleg in Kasama
entladen.
Foto von Alan Riser Caption 3 Brad McClaus und Karson Riser
sprechen mit Schülern der Dorfschule von Mpalungu, einer von acht
Grundschulen, die gespendete Bücher erhalten hat. John L.
Hart
Stv. Chefredakteur der Church News
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.