Presseaussendung

Gedanken zum Staatsfeiertag

Der 26. Oktober ist ein Tag, an dem wir Österreicher in Dankbarkeit an die Freiheit und Demokratie in unserer Heimat denken. Vor 90 Jahren wurde die Republik Österreich gegründet. Vor 70 Jahren ging die Demokratie für Jahre verloren und dies bedeutete Krieg, Not und Terror. Den diesjährigen Staatsfeiertag möchte ich zum Anlass nehmen um an Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zum Thema Staat und seine Gesetze zu erinnern.

Demokratie und Freiheit, wie zum Beispiel auch die Religionsfreiheit, sind gar nicht so wenigen Menschen bereits selbstverständlich geworden. Oft wird vergessen, dass diese Werte im Zusammenleben der Menschen in einem Staat keinesfalls selbstverständlich sind. Viele Länder der Erde sind bis heute Diktaturen und die Menschen leben dort manchmal unter massiven Druck und dürfen nicht ihre eigene Meinung äußern ohne dadurch ihre persönliche Freiheit und gar ihr Leben zu gefährden. Ihnen droht oft Gefängnis, Verfolgung und manchmal gar der Tod.

Ich denke daher, dass es ist nicht richtig ist, wenn zum Beispiel vor demokratischen Wahlen in unserem Land Worte gesagt werden wie: "Ich gehe nicht mehr wählen …!" Oder: "Wir können ja gar nicht persönlich auf die Entwicklung in unserem Staate Einfluss nehmen …"

Die Aufgabe der Kirche besteht natürlich darin, das Evangelium Jesu Christi zu predigen, und nicht darin, Politiker zu wählen. In Fragen der Parteipolitik verhält sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage also neutral. Dies gilt in all den vielen Ländern, in denen sie vertreten ist; so auch in Österreich.

Aber die Kirche fordert ihre Mitglieder auf, sich ihrem Land gegenüber als verantwortungsbewusste Staatsbürger zu erweisen. Dazu gehört auch, dass man sich politisch orientiert und an Wahlen teilnimmt. Sie erwartet, dass man sich am politischen Leben aufmerksam und angemessen beteiligt, wobei sie der Tatsache Rechnung trägt, dass die Mitglieder aus verschiedenen Verhältnissen stammen und unterschiedliche Erfahrungen mitbringen und daher in parteipolitischen Fragen unterschiedlicher Ansicht sein mögen. Die Entscheidungen sollen also völlig vom persönlichen Gewissen des Einzelnen geprägt sein.

Das Eintreten für Gewissens- und auch Religionsfreiheit ist seit je ein wesentlicher Bestandteil der Lehre der Heiligen der Letzten Tage. Joseph Smith sagte in den letzten Monaten seines Lebens:
"Die Freiheitsliebe ist es, die meine Seele inspiriert -- bürgerliche und religiöse Freiheit für das ganze Menschengeschlecht."

Ich bin dankbar für die Demokratie in unserem Lande. Ich bete, dass die führenden Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft die richtigen Entscheidungen für die Zukunft in unserem schönen Österreich treffen. Lasst uns an einem Tag wie diesem voll Dankbarkeit jener gedenken, die für dieses freie Österreich einen Beitrag geleistet haben. Es sind derer viele. Und lasst uns an jenem Tag auch für unser Österreich beten und die Menschen in unserem Land. Möge unser Herr Jesus Christus weiterhin seine schützende Hand über diesem Land halten.

Viktor Wadosch

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.