Presseaussendung

Schluss mit Mobbing

Ist es wahr? Ist es freundlich? Ist es hilfreich?

 

Ist es wahr? Ist es freundlich? Ist es hilfreich?

Wenn man in einer Schule ins Klassenzimmer kommt, sieht man drei Fragen, die in großer fließender Schrift auf die Wand über den Fenstern geschrieben sind. Diese Fragen sollen für die Schüler ein unterstützendes, angenehmes soziales Umfeld schaffen. Ist es wahr? Ist es freundlich? Ist es hilfreich?

Der Lehrer fördert mit diesen direkten Fragen einen wirkungsvollen sozialen Verhaltenskodex, denn er hält die Schüler dazu an, sich im Umgang miteinander positiv zu verhalten. Das Lernen wird entsprechend verbessert, wenn sich alle an diesem schnellen, dreiteiligen Kommunikationstest für die Interaktion orientieren: Ist es wahr? Ist es freundlich? Ist es hilfreich?

Dieser auf Grundsätzen beruhende Ansatz aus einer Schulklasse ist ein guter Maßstab und eine Orientierungshilfe für angemessene Interaktion innerhalb der Familie, bei der Arbeit und in den sozialen Medien. Unsere Worte können erbauen und ermutigen oder sie können verletzen und beleidigen.

Es kann in allen Sprachen und auf den beliebten sozialen Plattformen Kommunikation stattfinden, die diesen einfachen 3-Fragen-Test nicht besteht. Gescheitertes Kommunikationsverhalten erweist sich in jeder Situation als unpassend und beleidigend. Anstößige Bilder, Worte, Gesten, Memes, Witze, Geschichten und Klatsch, die per SMS, E-Mail, über Websites und Telefon-Apps versendet werden, sind Beispiele für schlechte, respektlose zwischenmenschliche Beziehungen.

„Mobbing ist ein allgemeines Gesundheitsproblem und muss daher sofort durch Prävention, Intervention und Therapie angegangen werden. Als Eltern und Lehrer sowie als Gesellschaft als Ganzes haben wir die gemeinsame Verantwortung, unseren Kindern zuzuhören und sie zu schützen, indem wir sie über das Thema informieren, ihr Bewusstsein schärfen und sie mit den nötigen Werkzeugen und Kenntnissen versorgen“, erklärt Costas Yannopoulos, Präsident des European Antibully Network.[1]

Peter Smith, Hauptredner der 5. Internationalen Konferenz des European Antibullying Network und emeritierter Professor für Psychologie an der University of London sowie Ehrenmitglied des EAN, sprach über die Beschaffenheit der Geschlechterunterschiede bei den Raten der Mobbingtäter und -opfer. Die zentrale Schlussfolgerung von Professor Smith ist, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen vom Mobbingphänomen betroffen sind.[2]

Matt Watson, ein Therapeut beim Familiendienst der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, erklärt, dass ein Verhalten als Mobbing bezeichnet werden kann, wenn es zu Angst und Einschüchterung kommt oder wenn jemand „Stopp“ sagt, aber das Verhalten trotzdem fortgesetzt wird. Die Gefühle des Opfers werden nicht berücksichtigt.[3]

Wir müssen mit dem fehlerhaften Kommunikationsverhalten aufhören, um die verheerenden Konsequenzen zu vermeiden. Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erzählt in einem 10-minütigen Video eine eindringliche Geschichte über fiktive Personen, die schwerwiegende unerfreuliche Folgen des Mobbings erleben. Außerdem sieht man den Sinneswandel eines jungen Mannes.[4] Elder Dieter F. Uchtdorf rät uns Folgendes: „Wenn es um Hass geht, um Klatsch, Ignoranz, Spott, Groll oder den Wunsch, anderen schaden zu wollen, tun Sie bitte eines: Hören Sie damit auf! …

Hegen Sie gegen jemanden Groll? Reden Sie schlecht über andere, auch wenn das, was Sie sagen, vielleicht wahr ist? Schließen Sie andere aus, schieben Sie sie beiseite oder bestrafen Sie für etwas, was sie getan haben? Beneiden Sie insgeheim jemand anderen? Möchten Sie jemandem Schaden zufügen? Falls Sie eine dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, können Sie die vier Worte von vorhin anwenden: Hören Sie damit auf! … Es gibt in diesem Leben schon genug Kummer und Leid. Wir müssen es durch unseren Starrsinn, unsere Verbitterung und unsere Feindseligkeit nicht noch schlimmer machen.“

Elder Uchtdorf fährt fort: „Seien wir freundlich. Vergeben wir. Sprechen wir friedlich miteinander. Tun wir allen Menschen Gutes. … [Sehen] wir die anderen so …, wie der Vater im Himmel uns sieht: als fehlerhafte und unvollkommene Sterbliche, die jedoch solches Potenzial haben und so wertvoll sind, dass es unsere Vorstellungskraft weit übersteigt. Weil Gott uns so sehr liebt, müssen auch wir einander lieben und einander vergeben. … Denken Sie daran: Am Ende sind es die Barmherzigen, die Erbarmen finden.“

In der Schule des Lebens sind unsere Beziehungen zu anderen Menschen das Wichtigste. Vergessen Sie daher nicht, sich bei der Kommunikation mit anderen stets diese drei Grundsatzfragen zu stellen:

Ist es wahr?

Ist es freundlich?

Ist es hilfreich?

[1]5. Internationale Konferenz des European Antibullying Network, Website des European Antibullying Network, Aktuelles, Pressemeldungen

[2] IBID

[3] „How to Beat Bullying“, Rebecca M. Taylor, Zeitschriften der Kirche

[4] Medien zum Evangelium, „Mobbing – Hör damit auf!“, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.