Presseaussendung

Zur besten Sendezeit bei "Larry King Live"

Präsident Gordon B. Hinckley trat am 26. Dezember in der TV-Talkshow "Larry King Live" auf, die zur besten Sendezeit ausgestrahlt wird. Er stellte sich in weihnachtlicher Umgebung Fragen zum Thema Familie und zur zunehmenden Bedeutung der Kirche und äußerte sich zum aktuellen Tagesgeschehen.
Die beiden Männer kennen sich schon einige Zeit. Die Sendung am Weihnachtswochenende, die am 23. Dezember an der festlich geschmückten Bühne des Konferenzzentrums in Salt Lake City aufgezeichnet wurde, war bereits der vierte Auftritt Präsident Hinckleys in Kings bekannter Sendung bei CNN. Die freundschaftliche Verbundenheit und Offenheit war dem einstündigen Gespräch deutlich anzumerken. Die Themen reichten von ernüchternden Meldungen über den Irak-Krieg bis hin zu einer unbeschwerten Unterhaltung darüber, wie Präsident Hinckley in seinem 95. Lebensjahr noch so vital sein kann.
Vor dem Interview überreichte Präsident Hinckley Mr. King einen Ordner mit dessen Familiengeschichte -- randvoll mit genealogischen Unterlagen und weiteren amtlichen und historischen Dokumenten zur Geschichte der Einwandererfamilie King. Der Talkmaster war sehr gerührt und ging am Ende der Sendung auf dieses Geschenk ein.
"Ich habe im Laufe meines Lebens schon einige große Geschenke erhalten, (aber) dieses hier werde ich hüten wie kein anderes", erklärte er.
In dem Gespräch wurden zwar viele Themen angeschnitten, aber in erster Linie ging es doch um die Familie.
"Letzten Endes schenkt einem im Alter die größte Befriedigung, wenn man sieht, wie die eigenen Kinder zu ordentlichen, glaubensvollen und guten Bürgern der Gesellschaft heranwachsen, zu der sie gehören", meinte Präsident Hinckley.
Der 15. Präsident der Kirche äußerte sich auch zu einigen aktuellen Themen, darunter:
Wie steht ein Mann des Friedens zum Irak-Krieg?
"Wir glauben an Frieden. Wir versuchen, Frieden zu stiften. Wir beten um Frieden. Doch wir sind alle Bürger eines Landes und kommen den Pflichten nach, die uns von unserer Regierung auferlegt werden."
Präsident Hinckley fügte noch hinzu, dass er jeden Abend betet, "dass diese Sache ein friedliches Ende finden möge; dass wir miteinander auskommen können und dort nicht einen endlosen Krieg führen müssen."
Ist der Kampf gegen den Terrorismus ein Kampf zwischen Christen und Muslimen?
"So sehe ich das nicht. Für mich sind Krieg und Terrorismus ein Werk fehlgeleiteter, böser Menschen. Ihre Auslegung ihrer Religion mag eine Rolle bei ihren Aktionen spielen, sie repräsentieren aber nicht die Masse der Muslime in aller Welt."
Die Kirche spricht sich gegen die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare aus
"Wir sind nicht schwulenfeindlich -- wir sind familienfreundlich. Ich möchte das so formulieren: Diese Menschen liegen uns am Herzen. Wir möchten mit ihnen zusammenarbeiten und ihnen helfen. Uns ist klar, dass sie ein Problem haben. Wir wollen ihnen helfen, dieses Problem zu lösen."
"Ein Problem, das sie selbst verursacht haben, oder das sie von Geburt an haben?", fragte Mr. King.
"Das weiß ich nicht", entgegnete Präsident Hinckley. "Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann. Ich gebe auch nicht vor, auf diesem Gebiet einer zu sein. Doch fest steht: Sie haben ein Problem."
Präsident Hinckley fügte noch hinzu, man wolle vorsichtig sein, was die staatliche Anerkennung von Lebensgemeinschaften betrifft, die einmal zur Ehe für gleichgeschlechtliche Paare führen könnte.
Umgang mit Versuchungen
"Schieben Sie sie beiseite. Werfen Sie sie hinter sich. Lassen Sie sie dort."
Führung der Kirche in fortgeschrittenem Alter
"Mir geht es recht gut, allerdings brauche ich jetzt einen Stock zum Gehen. Dieser Teil von mir (zeigt dabei auf seinen Kopf) funktioniert wohl noch ganz gut, aber dieser Teil (zeigt auf seine Beine) nicht mehr so richtig."
Sein Leben ohne seine Frau, Marjorie Hinckley
"Man kommt nie darüber hinweg, natürlich nicht. Doch das Beste, was man tun kann, ist, sich mit etwas beschäftigen -- weiterhin hart arbeiten, dann denkt man nicht die ganze Zeit darüber nach. Arbeit ist das beste Gegenmittel für Trauer."
Der Eindruck, dass Frauen in der Kirche einen geringeren Stellenwert haben
"Da steckt nichts dahinter. Fragen Sie die Frauen, dann wissen Sie, wie es ausschaut."
Daraufhin ging Präsident Hinckley auf die Frauenhilfsvereinigung der Kirche ein, der mit vier Millionen Mitgliedern größten Frauenorganisation der Welt. Zum Thema berufstätige Mütter sagte der Führer der Kirche, dass die Gesellschaft den Preis dafür zahlen müsse und dass dies für eine Familie eine schreckliche Belastung sei.
"Mehr will ich dazu nicht sagen", fügte er hinzu. "Geben Sie Acht und tun Sie Ihr Bestes."
Der Stellenwert der Farbigen in der Kirche
Präsident Hinckley erklärte, die Kirche mache wunderbare Fortschritte. Der vor kurzem geweihte Tempel in Ghana und der künftige Tempel in Nigeria kämen in erster Linie Farbigen zugute. Auf die Frage, ob einmal ein Schwarzer an der Spitze der Kirche stehen könne, antwortete Präsident Hinckley: "Das halte ich nicht für ausgeschlossen."
Die Last des Präsidentenamts in der Kirche
"Manchmal fühle ich mich unzulänglich. ... Man steht vor leidigen und anstrengenden Problemen. Doch alles findet ein gutes Ende. Ich gehe einfach in der Gewissheit voran, dass sich alles fügen wird. Ich bin Optimist."
Das Wort der Weisheit
"1833 empfing die Kirche diese Belehrung über Gesundheitsfragen, durch die unsere Mitglieder auf herrliche Weise gesegnet worden sind. Die Statistik bestätigt, dass wir im Großen und Ganzen länger leben als der Rest der Bevölkerung, und ich glaube, dass man das unmittelbar auf dieses Gesundheitsgesetz zurückführen kann."
Politik
Auch wenn Präsident Hinckley einmal "als ganz junger Mann" Delegierter bei einem republikanischen Regionalparteitag war, erklärt er: "Bei meiner Wahl habe ich mich am Kandidaten orientiert, nicht an der Partei." Der Führer der Kirche fügte noch hinzu, er habe schon für Kandidaten von beiden großen Parteien gestimmt.
Der Zehnte
"Wir leben nach dem Gesetz des Zehnten. Es funktioniert. Es ist ein Gesetz des Herrn. Er hat es mit so vielen Worten erklärt (hält dabei Daumen und Zeigefinger etwa 3 Zentimeter auseinander). Vergleichen Sie das einmal mit unseren Steuergesetzen und beachten Sie den Unterschied."
Der Ständige Ausbildungsfonds der Kirche
"Wir haben die Menschen um Spenden gebeten und einen sehr, sehr großen Betrag zusammenbekommen. Die Erträge aus diesem Grundstock geben wir als Darlehen an junge Menschen, damit sie eine Ausbildung absolvieren können. Derzeit finanzieren wir so die Ausbildung von etwa 16 000 jungen Leuten."
Das gute Verhältnis zwischen den beiden Männern war vielleicht am offensichtlichsten, als die Sendung für eine Werbepause unterbrochen wurde. Nach einem Werbespot wandte sich Mr. King an sein Team, zeigte auf Präsident Hinckley und sagte "Mit (ihm) kann ich wohl über alles reden." Nach einem weiteren Werbespot zog Mr. King Präsident Hinckley ein wenig auf, indem er ihn fragte, ob er etwa Botox verwende, um sein jugendliches Aussehen zu bewahren. Präsident Hinckley schüttelte nur den Kopf und entgegnete: "Kein Botox."
Nach der Aufzeichnung wurde Mr. King gefragt, weshalb Präsident Hinckley denn so ein angenehmer und guter Gesprächspartner sei.
"Er ist ein Gentleman und er ist geradeheraus", erklärte Mr. King den Church News.
Außerdem lobte er die bemerkenswerte Geisteskraft des über Neunzigjährigen. "Man kann es auch so sagen: (Präsident Hinckley) ist ein toller Typ."

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